Bei 5,1 Millionen HIV infizierten Menschen in Indien und dem angestrebten Patentverfahren eines US-Pharmakonzerns bangt die Hilfsorganisation “Aerzte ohne Grenzen” um das Leben von Millionen von Indern und Menschen in anderen Entwicklungs– und Schwellenlaendern.
Das HIV-Medikament “Tenofovir” wird derzeit von der US-Firma “Gilead” hergestellt, und genau diese Firma hat in Indien jetzt ein Patent fuer dieses Medikament eingereicht. Sollte die indische Regierung diesem Patent zustimmen so muessten Generika-Firmen wie die indische “Cipla” die Produktion dieses Medikaments fuer die naechsten 12 Jahre einstellen. Dies wuerde dazu fuehren, dass sich der Grossteil der HIV-Infizierten dieses Medikament nicht mehr leisten koennten, denn das original Medikament “Tenofovir” kostet pro Patient und Jahr 5.718 Dollar.
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt “Tenofovir”, weil es wesentlich weniger Nebenwirkungen hat und zudem auch noch wirksamer als andere HIV-Medikamente ist.
Zwei Verbaende von HIV-Infizierten haben in Neu-Dheli Beschwerde eingereicht und hoffen nun, dass die indische Regierung angemessen handelt. Sollte “Gilead” mit seinem Patent-Antrag durchkommen so koennte es bald weitere Patentansprueche fuer andere lebenswichtige Medikamente in Entwicklungs– und Schwellenlaendern geben und das wuerde zweifelsfrei zum Tod vieler Menschen fuehren.
Was haltet ihr davon, dass sich grosse Firmen aus Industriestaaten auf Teufel komm raus ihre Patentrechte in Entwicklungslaendern holen wollen? Ich kann natuerlich schon verstehen, dass sie Geld machen wollen, aber ich denke dieses Geld koennen sie genauso gut in Europa oder den USA machen und die Entwicklungslaender sollten in der Lage sein, diese Produkte fuer einen angemessenen Preis herstellen zu koennen. Wieso einigt sich die “Gilead” nicht mit den Generika-Firmen um einen bestimmten Prozentsatz des Gewinns? Die Welt ist von Grund auf schlecht, man sieht es tagtaeglich in den Nachrichten und der Zeitung.
Bericht des ARD
Quelle: tagesschau.de